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Portugal

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Portugal

Dieses Jahr wollten wir Weihnachten mal etwas anders verbringen. Nicht bei  8° C und Nieselregen unter dem Tannenbaum, sondern bei 20°C und Sonne unter Palmen. Das Ganze wollten wir mit einem Besuch bei unserer Tochter verbinden, die gerade mit ihrem Wohnmobil durch Europa tourt und sich wegen der winterlichen Temperaturen in Europa jetzt in den südlichsten Zipfel zurückgezogen hatte nach Portugal.

Unser Flug ging zuerst nach Lissabon. Beim Verlassen des Flughafengebäudes fühlte man sich sofort wie in einer anderen Welt. Sonnig und sehr warm. Die Verkehrsinfrastruktur in Lissabon ist selbst für uns Landeier sofort verständlich. Man steigt direkt vor dem Flughafengebäude in den AERO-Bus ein, erklärt dem Busfahrer zu welchem Hotel man will und wenn du Glück hat kennt er es und teilt dir die Nummer der Haltestelle mit, an der du aussteigen must. Alternativ kann man sich selbst vorher schlau machen und braucht nicht zu fragen. Der AERO – Bus fährt eine Schleife vom Flughafen zur City und wieder zurück zum Flughafen.

Lissabon ist in der vorweihnachtlichen Zeit zauberhaft.  Nicht so voll wie im Sommer, sehr angenehme Temperaturen (auch abends), durch die Beleuchtung sehr schön geschmückt und es gibt sogar einzelne Weihnachtsmärkte mit „Glühwein“. Statt Glühwein haben wir dann doch lieber einen Portwein getrunken.

Aber zuerst kommt man fast immer automatisch auf die Rua Augusta, die Hauptfußgängerzone mit Blick auf den großen Bogen über der Rua Augusta als Tor zum Praca do Commercio der wiederum direkt vor dem Tajo liegt. Vom großen Platz aus kann man wunderbar die Ponte 25 de Abril die „Golden Gate“ von Lissabon betrachten.

Abends sollte man aber lieber die Hügel der Oberstadt, ansteuern. Die westlich gelegene Oberstadt kann man einfach mit dem Elevator de Santa Justa erreichen. Das ist ein antiker Aufzug mit dem man einfach die untere Ebene der Stadt verlässt und in die Oberstadt gelangt. Man braucht allerdings ein wenig Geduld, das sich fast immer eine beträchtliche Schlange vor dem Aufzug bildet und man so locker mal eine halbe Stunde warten kann. Dann aber ist das Erlebnis überwältigend. Oben angekommen kann man entweder über eine Stahltreppe noch höher auf die obere Plattform gelangen, man sollte aber keine Höhenangst haben und der Statik der alten Baumeister trauen, da der Stahlturm in oberster Höhe bei viel Wind sich auch ein wenig hin und her bewegen kann, oder man kann direkt über die Brücke „ans Festland“ direkt in ein Restaurant mit beeindruckender Hochterrasse gelangen. Der Ausbick von hier oben auf die Unterstadt ist beeindruckend, besonders abends und besonders in der Vorweihnachtszeit, wenn alle Gebäude und Plätze herrlich beleuchtet sind. Übrigens, sollte man eine Tageskarte für den ÖPNV haben, kann man hiermit auch kostenlos Aufzug fahren.

Wenn man über die beschriebene Brücke geht und durch oder am Restaurant vorbei in die westliche Oberstadt gelangt hat man eine riesige Auswahl an kostengünstigen und teuren Restaurants. Hier findet jeder etwas. Will man den Abend kulturell verbringen kann man hier z.B. das Teatro da Trindade INATEL besuchen.  Hat man sein Hotel in der Unterstadt kann man abschließend durch die Gassen sich wieder in die unteren Gefilde begeben. Hierbei liegt das Einkaufszentrum Armazens do Chiado auf dem Weg, das bis spät abends seine Tore geöffnet hat. Wir haben bei unserem downhillwalk  sogar einem Weihnachtskonzert vor dem Einkaufszentrum beiwohnen können. Wir kannten den Künstler nicht, aber in Portugal muss er eine große Nummer sein, da fast alle Zuhörer, und das waren einige hundert, den Text der Songs kannten und mitsingen konnten.

Eine weitere wunderbare Möglichkeit Lissabon bei Nacht zu genießen ist die östliche Oberstadt. Hierhin gelangt man am besten mit den historischen Trams der Nummer 28 oder 12. Wenn man an der Haltestelle Largo das Portas do Sol aussteigt hat man bergseitig das Castelo de S. Jorge vor sich oder  talseitig die Sicht bis zum Tajo. Hier oben gibt es auch einige sehr gute Restaurants, die wir abends allerdings nicht erlebt haben. Wir sind abends hier ausgestiegen und die Gassen in Richtung ALFAMA (altes Hafenviertel) gelaufen. Auf den ersten Metern kommt hier gar nichts, aber dann häufen sich die Restaurants und man merkt schnell, dass hier das Zentrum des Fado in Lissabon ist.

Wenn man das Zentrum weitestgehend gesehen hat, gibt noch unzählige Möglichkeiten den Umkreis zu erforschen. Zu den schönsten gehört es mit Straßenbahn nach Belem oder mit der S- Bahn nach Cascais oder mit dem Auto in den Parque Natural de Sintra-Cascais zu fahren.

Aber wir hatten leider nur 3 Tage Zeit da unser Taxi (das Wohnmobil unserer Tochter) sich langsam in Richtung Süden in Richtung Algarve in Bewegung setzte und wir diese Mitfahrgelegenheit auf jeden Fall nutzen wollten. Selten bin ich so entspannt von A nach B gekommen. Gerade die Golden Gate hinter uns gelassen habe ich mich auf sehr bequeme Sitzbank gelegt und bin erst kurz vor dem Ziel wieder aufgewacht.

Unser Ziel war Lagos. Genau 30 Jahre vorher war ich schon einmal in Lagos gewesen. Irgendwie hatte ich es ganz anders in Erinnerung. Als ich an Lagos dachte, dachte ich eigentlich an ein größeres Fischerdorf mit einer schönen Innenstadt. Jetzt nach der langen Zeit stellte ich fest, dass sich Lagos in eine Kleinstadt verändert hat, die touristisch voll erschossen war. Wir waren richtig froh, dass wir uns über Air Bnb ein kleines Häuschen direkt in der Altstadt gemietet hatten und nicht in einem der Stahlbetonkästen untergekommen waren. Das Haus war super. Unten Küche und Wohnraum, darüber 2 Schlafräume und darüber auf dem Dach ein kleiner Wintergarten mit einer kleinen Dachterrasse. Es war in einer Nebenstraße relativ ruhig und man war abends trotzdem eigentlich sofort direkt im Leben.

Um die Weihnachtszeit hat man in der Algarve nicht unbedingt Badewetter aber wir hatten immer zwischen 15 und 20 Grad und waren einmal sogar im Meer schwimmen.

Als Segler musste ich mir natürlich auch die Marina von Lagos anschauen.  Sie ist modern eingerichtet und durch eine bewegliche Fußgängerbrücke im Kanal vom Meer getrennt.  Wenn die Brücke abends nicht mehr geöffnet wird kann man am Steg vor der Brücke festmachen.  Während man in der Marina völlig geschützt liegt, wird man am vorgelagerten Steg bei stürmischem Südwind eine unruhige Nacht haben. Am Hafen gibt es eine Promenade mit Restaurants und Bistros. Wenn man in die Altstadt will braucht man nur die Fußgängerbrücke überqueren und man ist mitten drin.

Um Heiligabend die Familie vollständig zu haben, kam unser Sohn noch aus Frankfurt mit dem Flieger. Bei der Gelegenheit mieten wir uns in Faro am Flughafen ein Auto mit dem wir leichter als mit dem Wohnmobil die Algarve erforschen konnten.  Gesehen muss man hier unbedingt den Sonnenuntergang in Sagres. Diesmal hatten wir Glück. Die Sonnen versank bei klarer Luft und ohne Wolken langsam im Atlantik. Vor 30 Jahren waren ca. 15 Minuten vor Sonnenuntergang Wolken aufgezogen in die die Sonne dann abstürzte anstatt langsam im Meer zu versinken.

Was uns auch sehr gefallen hat ist der kleine Ort Luz direkt neben Lagos oder die kleine Badebucht irgendwo im nirgendwo südlich von Hortas do Tabual. Was uns gar nicht gefallen hat war Albufeira. Es war zwar überhaupt nicht voll hier, aber schon allein die Vorstellung, dass die ganzen Fußballkneipen voller Fans sind, die dann hemmungslos dem Alkohol frönen hat uns schon eine leichte Gänsehaut auf die Arme gezaubert. Aber wer weiß vielleicht hat Albufeira auch seine schönen Seiten.

Am 1. Weihnachtstag um 5 Uhr morgens war leider unsere Urlaubsatmosphäre schlagartig zu Ende. Wir mussten noch eine gute Stunde nach Faro fahren, unser Auto abgeben und unseren Flieger besteigen.  Alles klappe wie immer super bis auf die Landung in Amsterdam. Es war in Holland richtig stürmisch und wir hatten den Eindruck, dass er mehrere Anläufe brauchte um den richtigen Landewinkel zu finden.  Aber auch das klappte dann irgendwann und wir konnten genießen, wie super in Holland alles organisiert ist. Direkt hinter dem Gepäckbändern kann man die Zugfahrkarte kaufen und eine Etage tiefer in den Zug einsteigen, der dich dann nach Hause bringt.

Alles in Allem eine schöne Reise in der Vorweihnachtszei

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