19.08.2019
Heute war Anreise von Rees nach Eckernförde. Die Zugfahrt war deutlich anstrengender als die Fahrt vor 8 Wochen. In Münster hatte der Zug, der aus Stuttgart kam schon 30 Minuten Verspätung. Deshalb verpassten wir natürlich unseren Anschluss in Hamburg nach Kiel. In Kiel angekommen hieß es, „ein Stellwerkfehler verhindert die Bahnfahrt an diesem Tag. Es würde überlegt,ob Ersatzschienenverkehr an diesem Abend überhaupt noch möglich wäre“. Nach etwa einer Stunde Ungewissheit gab es dann das Gerücht, dass ein anderer Zug nach Eckernförde fährt. Durchgesagt wurde das aber nicht. Und der Zug fuhr dann nach Eckernförde. Abends um 9 Uhr, es war fast dunkel, erreichten wir Eckernförde im Regen. Trotz Anstrengung waren wir total happy als wir unser Schiff wieder sahen und das Eingangsschott aufschließen konnten.
20.08.2019
Für heute hatten wir uns eine große Putzaktion vorgenommen. Wir kennen das vom Ijsselmeer. Bereits nach einer Woche Abwesenheit ist das Boot dort von Möwen oder Spinnen total verdreckt.
Hier aber sah es aus wie neu nicht einen Möwenschiss und Spinnen scheint es hier gar nicht zu geben. Nur das Teakholz hatte einen leichten grünen Schimmer vom Regen der vergangenen Wochen. Das war in einer Viertelstunde erledigt. Dann kam der Großeinkauf bei REWE. Dank unserer neuen Errungenschaft, eine Art Einkaufstrolli, den man total zusammen klappen kann, war der Transport zum Boot auch problemlos. Gegen Mittag hatten wir alle Arbeit erledigt und wir hatten am Nachmittag noch Zeit durch die Stadt zu bummeln, Fischbrötchen und Eis zu essen und im Schiffszubehörladen noch einige Utensilien zu besorgen. Das Wetter war übrigens den ganzen Tag wieder super.

21.08.2019
Heute gings richtig los. Unser erstes Ziel war Marina Wentorf. Ein kurzer Schlag zum angewöhnen.
Die Marina kann man mal für eine Nacht anfahren, muss man aber nicht.
22.08.2019
Weiter ging es die Schleswig-Holsteinische Küste entlang nach Fehmarn. Wir fuhren in den großen Hafen von Burgtiefe, um uns nach Winterstellplätzen im Freien oder im Wasser zu informieren. Der Hafen war ziemlich voll, aber wir konnten noch deine Box im Rondell ergattern. Als wir hier nach einem Winterstellplatz fragten machten wir die gleiche Erfahrung wie bereits vorher in Wentorf. Der Hafenmeister stellte sich unwissend und verwies an die Servicebetriebe auf Fehmarn, die er mir natürlich nicht nennen konnte und die ich mir ja schließlich aus dem Internet raus suchen kann. Dafür bin ich aber nicht nach Burgtiefe gesegelt, das hätte ich auch vom Sofa zu Hause erledigen können. Die Sanitären Anlagen waren aber ganz gut und das Fischbrötchen schmeckte auch.
23.08.2019
Unser Plan war ja eigentlich, zwei, drei deutsche Häfen anzufahren, den Winterstellplatz klar zu machen und dann ab in die dänische Südsee, ankern und schnocheln. Aber das war in so einfach wie gehofft. Hier an der Ostsee muss man sich an die Werften wenden. Außerdem ist es hier sehr schwierig einen Hafen zu finden, in dem man im Winter auch im Wasser überwintern kann. Deshalb wollten wir erst einmal in die Lübecker Bucht und hier weiter suchen
Der Wind heute erlaubte uns aber nicht in Richtung Lübeck, Wismar oder gar Neustadt zu segel, da er genau von dort wehte. Also beschlossen wir uns einen Abstecher nach Kühlungsborn zu machen und am kommenden Tag von hier aus unsere Ziel anzusteuern. Wir waren total überrascht, dass der Hafen komplett überfüllt war. Trotzdem konnten wir noch an einem Fingersteg festmachen, der wohl eigentlich für kleinere Schiffe gedacht war, wegen der befürchteten Wassertiefe. Aber es passte alles und so ragten wir mit unserem Dampfer deutlich aus den übrigen Schiffen heraus.
Am frühen Abend erfuhren wir auch, warum es hier so voll war. Wir waren ganz unverhofft in ein Livekonzert der Gruppe Revolverheld geraten, die unmittelbar neben unsre Schiff ihre Bühne aufgebaut hatten. An diesem Abend war es nicht möglich früh ins Bett zu gehen und so groovten wir zur musik mit und blieben einen Tag länger. Kühlungsborn ist laut und teuer, aber trotzdem eine Reise wert.

25.08.2019
Der Wind hatte sich weiter nach Nordwest gedreht und so konnten wir uns auf den Weg machen nach Boltenhagen. Boltenhagen „Weiße Wiek“ ist ein schnieker Hafen und natürlich auch teuer aber trotzdem überfüllt. Auch hier konnten wir wieder die letzte Box ergattern. Diesmal mit eigener Terrasse und eigenem Strandkorb. Bei der Anmeldung gab es dazu zwar noch eine Diskussion mit der Hafenmeisterin, die aber schließlich doch nachgab und uns die Box überließ. Wir ließen uns auch hier ein Angebot für den Winterstellplatz im Freien machen und verließen dann aber dieses Luxusdomizil in Richtung Travemünde.
26.08.2019
In Travemünde waren wir relativ schnell, da der Wind aufgedreht hatte. Festgemacht haben wir an der Böbswerft. Die Boxen waren viel zu groß für uns und es war bei dem starken Wind nicht einfach hier anzulegen. Als wir das dann erfolgreich hingekriegt hatten und unser Ankunftsbier auf hatten, kam die nächste Überraschung; Strom gab es nur mit Adaptern, da die hier keine Euroanschlüsse hatte. Die Hafenmeisterin konnten wir erst am nächsten Tag erreichen, deshalb gabs an diesem Abend eben kein Strom und auch keinen Code für die Toiletten.
Wir blieben dann aber doch 2 Nächte, da wir zum Einen uns die Stadt anschauen wollten und zum Anderen den berühmten Ostseefahrradweg nach Niendorf fahren wollten, der immer über die Steilküste mit Blick auf die Ostsee führt. Sehr empfehlenswert.


Fortsetzung folgt in den nächsten Tagen