Törn von Hindeloopen (Ijsselmeer) nach Oudeschild (Texel)
Sobald man das Ijsselmeer verlassen will muss man unbedingt die Tide in die Törnplanung miteinbeziehen. Unser Weg heute soll durchs Ijsselmeer bis zur Stevinschleuse in Den Oever und weiter durch die niederländische Wadensee bis nach Oudeschild auf Texel gehen.
Wie man an der Graphik schön sehen kann, kippt die Tide im Bereich Den Helder um 12.42 Uhr. Für uns bedeutete das, dass wir zu diesem Zeitpunkt den Übergangspunkt Malzwin – Texelstrom bei der Tonne GvS4 erreicht haben sollten. Für den Texelstrom, der locker 3 sm/h erreicht und bei starkem Westwind sich auch noch verstärken kann hatten wir noch Zeit, aber die Strömung zwischen Schleuse und Tonne GvS4 hätten wir gegen uns gehabt.
Nach der Wettervorhersage am Vorabend sollte der Wind aus Ost mit einer Stärke von 2-3 Beaufort wehen. Also absolut gemütliches Segeln mit achterlichem Wind. Wir entschlossen uns die Strömungen im Malzwin nicht über zu bewerten und wollten den Tag gut ausgeschlafen und mit reichhaltigem Frühstück beginnen. Das fällt in der Marina in Hindeloopen nicht schwer, da es hier eine Croissanterie gibt in der man frische Brötchen oder sonstige Bachwaren einkaufen kann oder wenn man jegliche Arbeiten scheuen will, sogar ein komplettes Frühstück einnehmen kann.
Dann ging es aber auch los. Zuerst durchs Ijsselmeer bei herrlichstem Sonnenschein mit Kurs 249° in Richtung Tonne WV12 und dann durch die Fahrrinne zur Schleuse. Man sollte nicht höher als 249° steuern, wenn man einen Tiefgang von mehr als 1,30 m hat. Auf der nördlicheren Strecke liegen Sandbänke, die z.T. nicht besonders markiert sind.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 Knoten hatten wir dann um 12.30 Uhr die Schleuse erreicht. Wartezeit und Schleusung waren eine halbe Stunde später auch erledigt.
Jetzt lag es vor uns. Das war das erste Mal Wattenmeer mit der eigenen Yacht. Einfach cool. Vorbei an den Fischerbooten, die wegen dem Niedrigwasser mitten durch die Fahrrinne fuhren und vorbei an Plattbodenschiffen die an den Rändern der Fahrrinne trocken gefallen waren, erreichten wir den Texelstrom.
Plötzlich wurden aus 4-5 Knoten über Grund 8-9 Knoten. Der Wind hatte auf Südost gedreht und hatte sich auf 4 Beaufort verstärkt. Bei 4 Beaufort können wir noch bequem am Wind segeln ohne zu reffen. Ab 5 machen wir uns dann Gedanken. So erreichten wir um 16 Uhr die Einfahrt von Oudeschild und hatten um 16.30 festgemacht.
Nachdem wir das Boot klar hatten, unseren Ankommensdrink zu uns genommen hatten und uns beim Hafenmeister angemeldet hatten, drehte der Wind noch einmal voll auf.
An dem Abend haben wir gesehen, dass mind. 3 Schiffe in den Hafen geschleppt werden mussten, weil sie es aus eigener Kraft nicht geschafft haben.